Wir nutzen das Internet jeden Tag, aber wer stellt eigentlich sicher, dass- und wie es funktioniert? Was ist das Domain-Name-System? Was verbirgt sich hinter einem Root-Server? Wie wird eigentlich sichergestellt, dass Milliarden von Servern, Computern und Handys nie dieselbe IP-Adresse haben? Unser Projekt soll den Teilnehmenden zunächst Grundlagen des Völkerrechts und der Internettechnik vermitteln, um sich im Anschluss mit den Problematiken der heutigen Internetregulierung auseinandersetzen zu können.
Ein Projekt von:
(v. l. n. r.) Konrad Lembcke, Dipl.-Jur. Janwillem van de Loo, Chiara Helmold und Carlotta Meewes
Das lernendenzentrierte OER-Lernarrangement „Wer kontrolliert das Internet? – Völkerrechtliche und technische Basics“ ist einfach verständlich und an die Zivilgesellschaft gerichtet. Es ist wissenschaftlich fundiert und interdisziplinär zwischen Informatik, Rechts, – und Politikwissenschaftlern entwickelt worden. Expert*innen aus der Praxis der internationalen Internetregulierung (Internet Governance) wurden mit einbezogen und entsprechende Konferenzen besucht.
Die Lernenden sind im Lernarrangement frei, sich mit einzelnen Abschnitten zu beschäftigen oder das gesamte Lernarrangement zu bearbeiten. Zentrales Produkt sind die drei ca. 10-minütigen Videos. Die besondere Herausforderung dabei war, ein hochkomplexes Thema wie Internet Governance in einfache Sprache und greifbare Bilder zu bringen.
Parallel wurde im Februar 2017 ein zweitägiges, interdisziplinäres Seminar zum Thema Internationale Internetregulierung in der kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg in Kooperation der Schwerpunktsbereiche Information, Kommunikation, Europa- und Völkerrecht veranstaltet. Dort wurden Synthesearbeiten und Examenshausarbeiten vorgestellt.
Darüber und über Mehr zu unserem Projekt lässt sich hier in einem kurzen Beitrag von Janwillem van de Loo im HOOU-Booklet lesen.
Zielsetzungen des Projekts
- Demokratie braucht mündige Menschen. Wir stellen allen Interessierten wissenschaftliche und gleichzeitig allgemein verständliche Informationen über das Internet und seiner internationalen Regulierung zur Verfügung.
- Wir regen an, sich selbstgesteuert und kooperativ weiter mit diesen Themen zu beschäftigen.
Zielgruppe des Projekts und deren Ansprache
Unser Projekt spricht alle Menschen an, die sich für das Internet interessieren. Als Teil der HOOU ist es vor allem im Bereich der Hamburger Universitäten präsent und dürfte deswegen primär deren Studierenden erreichen.
Status/Laufzeit des Projekts
Unser Projekt ist Abgeschlossen. Der erste, größere Teil, die wissenschaftliche Recherche und interdisziplinäre Kooperation, sind abgeschlossen. Der zweite Teil, die Fertigstellung von drei Videos ist abgeschlossen. Ebenso der letzte Teil, der das interdisziplinäre Seminar und weitere Informationen umfasst.
Bisheriges Projektergebnis
Zentrales Produkt sind die drei ca. 10-minütigen Videos. Die besondere Herausforderung dabei war, ein hochkomplexes Thema wie Internet Governance in einfache Sprache und greifbare Bilder zu bringen.
Kooperation mit Projekten
Als Kooperationspartner*innen für unsere OER-Inhalte konnten wir folgende Personen/Vereine gewinnen:
– Den Arbeitskreis Junger Völkerrechtler*innen
– Prof. Dr. Hans-Heinrich Trute, Prof. Dr. Markus Kotzur (Institut für Internationale Angelegenheiten, Universität Hamburg, Rechtswissenschaft)
– Prof. Dr. Wolf Schünemann mit der Netzpolitik AG Heidelberg (Politikwissenschaft)
– René Pickhardt (Institute for Web Science and Technologies, Universität Koblenz, Informatik)
– Hans-Peter Dittler (IETF, Boards of Trustees von ISOC, Informatik)
Sicherung des Projekterfolgs / Evaluation
Die gesammelten Materialien werden über ein Blogformat verbreitet und online frei zugänglich sein. Das begleitende Seminar wird evaluiert.
Weitere Anmerkungen / Ausblick
Unser Projekt trägt im besten Fall einen kleinen Teil dazu bei eine große, gesellschaftliche Wissenslücke zu schließen. Viele Menschen haben schon vom Recht auf Vergessen, Netzneutralität oder natürlich den Enthüllungen von Edward Snowden zur weltweiten Abhörtätigkeit der NSA gehört. Dabei bleibt aber oft ungewiss, wer das Internet eigentlich verwaltet. Schon der Begriff Internet Governance, der das Thema der Internationalen Internetregulierung beschreibt, ist wenigen bekannt. Dabei ist damit große Macht verbunden.
Nun ließen sich weitere wichtige Akronyme wie Zauberformeln aufzählen, IGF, ISOC, IETF und andere. Aber das Problem liegt eigentlich noch tiefer: Nur ein Bruchteil der Menschen die das Internet nutzen, wissen wie es funktioniert.
Eine Demokratie ist nie besser als ihre Bürgerinnen und Bürger. Bildung der Mehrheit und die transparente Verfügbarkeit von Informationen sind für das gute Funktionieren unsere Gesellschaft unerlässlich. Unsere Videos und Materialen sind eine Möglichkeit zukünftig die große Wissenslücke, die zur internationalen Internetregulierung besteht, zu schließen.
Fragen zum Projekt können Sie gerne an Janwillem van de Loo richten:
Universität Hamburg